Knieschmerz
Das Kniegelenk lässt sich mit der Deichsel einer Pferdekutsche vergleichen: Die Funktion der Deichsel wird über sehr gut ausgerichtete Pferde und die fein geführten Zügel des Kutschers gewährleistet. So bestimmen die muskulären Aufhängungen der Beckenmuskeln und die Längensysteme der Oberschenkelmuskeln, wie das Kniegelenk zentriert, geführt, ernährt, belastet und entlastet wird.
Ist nur eine muskuläre Achse des Oberschenkels zu kurz oder auch zu stark, dann gerät das Kniegelenk aus seiner idealen Führung. Selbst wenn nur ein einzelner Muskelzügel des Beckens aus dem Lot gerät, kann dies passieren. Das Ergebnis ist nun, dass die Kniescheibe nicht mehr zentriert geführt wird, sondern nach rechts oder links ausweicht. Dadurch werden die filigranen Meniskusstruren eingeklemmt – empfindliche Knorpelstrukturen können so abgeschliffen beziehungsweise zerstört werden. Als Ergebnis entsteht der Knieschmerz.
Wenn dieser Schmerz als Ausdruck der gestörten Bewegungsgeometrie richtig verstanden wird und die entsprechenden Muskeln gerichtet werden, lassen sich größere Schädigungen vermeiden. Die Lösung liegt im muskulären Gleichgewicht. Für das Kniegelenk gilt übertragen die Metapher: Wenn sie ihr Auto nicht mit dem Hammer behandeln, sondern verstehen – steht es Ihnen zu Diensten.
Chronische Fehlbelastungen im Kniegelenk führen über Schwächen und Schäden der Knorpel und Knochenstrukturen zu Arthrosen. Aber selbst fortgeschrittene degenerative Veränderungen der Kniegelenke müssen nicht schmerzen. Bis ins hohe Alter können Arthrosen gut über muskuläre Kompensation entlastet und in Bewegung stabil gehalten werden. Über gezielte muskuläre Arbeit im Konzept der Myoreflextherapie und ausgefeilte KID-Übungen lassen sich auf diese Weise Knieschmerzen und Kniegelenkarthrosen elegant behandeln und in Gang halten.