Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin (ZPPM)
In ihrem Artikel "Perspektiven der Biologie des Menschen" in dieser Ausgabe beschreiben Kurt und Reiner Mosetter eine eigene Sichtweise der Myoreflextherapie auf Schmerz und Krankheit: Als ein biologisches Wesen ist der Mensch durch ein dynamisches Spannungsfeld zwischen Subjektivität und Objektivität charakterisiert. Die Beziehung zu sich selbst und zu seiner Umwelt ist in einer entsprechenden Theorie und mittels der Terminologie der Biosemiotik zu beschreiben.
Die Umsetzung dieses Programms einer subjektiven Biologie erfordert (A) eine konnektionistische Vorgehensweise, die Verbindungen zwischen bisher separierten Funktions- bzw. Forschungsbereichen ausmacht. Zugleich aber (B) kann die Subjektivität des Menschen nicht nach den Regeln der Naturwissenschaften beschrieben werden. Das Spannungsfeld zwischen Subjektivität und Objektivität als dritte Seinsweise ist nicht Produkt, sondern primäre, übergeordnete Einheit. Diese ist (C) nicht fest vorhanden, sondern in ständiger Entwicklung.
Krankheit kann in einem phänomenologischen Modell der Hirn- und Körperfunktionen als Störung oder Kollaps des Spannungsfeldes zwischen Subjektivität und Objektivität verstanden werden. Ausgehend vom Begriff des Körpers-in-Situation soll dieses Programm am Beispiel von Schmerzen des Bewegungsapparates sowie anhand katatoner Bewegungsstörungen entworfen werden.
Die ZPPM ist eine Fachzeitschrift, die neueste Erkenntnisse und Forschungen aus dem Bereich der Psychotraumatologie vorstellt und diskutiert. Diese Ausgabe enthält Artikel zu folgenden Themen:
- Psychologische Medizin, subjektive Biologie und die Notwendigkeit von dialektisch-ökologischem Denken in den Humanwissenschaften (Gottfried Fischer)
- Perspektiven der Biologie des Menschen (Kurt Mosetter und Reiner Mosetter)
- Psychosomatische Ansätze beim Leiden am Tinnitus – Ein Plädoyer für ein störungsspezifisches Vorgehen unter Einschluss von 52 Tinnitus-Patienten einer Spezialambulanz (Helmut Schaaf und Christiane Eichenberg)
- Verlauf chronischer Traumafolgen – zum Begriff "Retraumatisierung" (Mechthild Wenk-Ansohn und Katrin Schock)
- Erinnerungsschmerz und Schmerzerinnerung. Erstbegegnung mit Schmerzpatienten (Mechthilde Kütemeyer)
Weitere Informationen sowie Zusammenfassungen der einzelnen Artikel finden Sie auf der Internetseite zu diesem Heft beim Asanger Verlag. Dort können Sie das Heft auch bestellen.
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