Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin (ZPPM)
Heft 3/2006 - Themenschwerpunkt: Integrierte Medizin - zum Gedächtnis von Thure von Uexküll
Dieses Heft enthält einen Artikel von Kurt und Reiner Mosetter zum Thema "Der Körper in seiner Umwelt - eine dialektische Einheit":
In diesem Beitrag zeigen wir die Aktualität und praktische Relevanz von Thure von Uexkülls Konzept der „Biosemiotik“ auf. Davon ausgehend wird ein Therapiekonzept dargestellt, das Schmerzen im Sinne einer Selbstentfremdung des Körpers versteht.
Der „Körper-in-seiner-Umwelt“ ist ein ökologisch-dialektischer Begriff. Er stellt die Vermittlung dar zwischen der Objektivität des Körpers und der Subjektivität des Eigenleibes. Mit der Begrifflichkeit der Semiotik lässt sich seine wechselseitige Vermittlung darstellen. So können pathogenetische und traumatische Entwicklungen im Sinne einer Abspaltung dieser beiden Momente der Körperlichkeit verstanden werden. Dem entspricht eine körperliche Selbst-Entzweiung und Selbst-Entfremdung.
Sehr viele Schmerzsymptome bringen Bereiche des Körpers als nicht-integrierte Differenz und Fremdheit zur Erfahrung. Fehlregulationsschmerzen bringen Bereiche des Eigenkörpers als Fremdkörper zur Empfindung.
Die Beachtung allein der objektiven Anatomie muss häufig fehlschlagen. Die lebendige Anatomie der Muskulatur in Funktion verlangt vielmehr nach einer dialektisch-semiotischen Behandlung. Im Rahmen der dialektisch neuromuskulären Traumatherapie / Myoreflextherapie kann der traumatische Prozess von einer passiven Wiederholung in eine aktive, selbst-reflexive Wiederholung und damit Selbstheilung übergehen.
Die ZPPM ist eine Fachzeitschrift, die neueste Erkenntnisse und Forschungen aus dem Bereich der Psychotraumatologie vorstellt und diskutiert. Diese Ausgabe enthält Artikel zu folgenden Themen:
- Das Schicksal der Beziehung im Kontext von Krankheit und Behinderung
(Manfred Sauer, Sabine Emmerich) - Potenziell traumatogene Faktoren in der Intensivmedizin
(Dieter Bürgin) - Bleiben (Kriegs-)Traumata potentiell lebenslang ein Risikofaktor? - Wir haben eine Geschichte, wir sind Geschichte und wir verkörpern Geschichte
(Hartmut Radebold, Gereon Heuft) - Bindungsdesorganisation und narrative Kohärrenz. Psychische Verarbeitungsformen von Trauma und Verlust aus der Sicht der Bindungsforschung
(Carl Eduard Scheidt, Nicola Waller) - Der Körper in seiner Umwelt - eine dialektische Einheit
(Kurt Mosetter, Reiner Mosetter) - Suizide Überwältigungsreaktion und ihre Bedeutung in der Akutbetreuung
(Maria-Pia Andreatta, Thomas Beck)
Weitere Informationen sowie Zusammenfassungen der einzelnen Artikel finden Sie auf der Internetseite zu diesem Heft beim Asanger Verlag. Dort können Sie das Heft auch bestellen. Diese Ausgabe der ZPPM kostet 19 €.
Die Zeitschrift Trauma erscheint vierteljährlich zum Quartalsende bei
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