Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin (ZPPM)
Heft 2/2012, Themenschwerpunkt: Trauma und Körper
In diesem Heft beschäftigen sich Kurt und Reiner Mosetter mit der Frage, welche körperlichen Veränderungen durch traumatische Erlebnsisse hervorgerufen werden: In traumatischen Belastungssituationen werden die Betroffenen auf die Möglichkeiten des Unwillkürlichen und Reflexhaften zurückgeworfen. Die Beschreibung eines Traumas als „Rückwurf“ oder „Rückfall“ darf jedoch nicht falsch verstanden werden.
In einem ersten Schritt sollen Theorien der Kognition und Emotion angesprochen werden. Im Abstoß von diesen soll sodann ein theoretisches übergreifendes Handlungsstruktur-Modell vorgestellt werden. In einem dritten Schritt wird ein konkretes kognitiv-sensomotorisches Konzept diskutiert.
Der Schema-Begriff nach Piaget ermöglicht ein Verstehen von traumatischen Situationen, bei dem Bewegung, Körperlichkeit, Emotion und Kognition dialektisch vermittelt sind.
Sodann sollen Möglichkeiten einer dialektischen, sensomotorischen Veränderung dargestellt werden. Trauma wird dabei als unterbrochene Sensomotorik verstanden. Dies ist auch für das explizite Sprechen- und Erzählen-Können wichtig. Auch die Phänomene der Derealisation und Depersonalisation werden verständlicher. Am Beispiel der mimischen Muskulatur wird schließlich die wechselseitige Verbindung zwischen Motorik und emotionalem Befinden verdeutlicht.
Die ZPPM ist eine Fachzeitschrift, die neueste Erkenntnisse und Forschungen aus dem Bereich der Psychotraumatologie vorstellt und diskutiert. Diese Ausgabe enthält Artikel zu folgenden Themen:
- Einbeziehung des Körpers in die Hauptrichtungen der Psychotherapie mit traumatisierten Klienten (Pat Ogden, Clare Pain, Kekuni Minton und Janina Fisher)
- Vorstellung des körpernahen Verfahrens Zapchen Somatics in der Behandlung von Traumafolgestörungen (Annamaria Ladik)
- Körper und Präsenz: Traumaarbeit im komplexen Nachkriegskontext (Pia Andreatta)
- Das Bild des traumatisierten Körpers: Von der visuellen Narration des Leidens anderer (Hermann Mitterhofer und Ekkehard Hey-Ehrl)
- Trauma und Körper-Veränderungen (Kurt Mosetter und Reiner Mosetter)
- "Der Geist hat die Natur zu seiner Voraussetzung, deren Wahrheit er ist" – Zum Verhältnis von Geist und Natur bei Hegel (Dieter Wandschneider)
- Ein Intervisionskonzept als Möglichkeit therapeutischer Einzelfallforschung (Peter Müller-Locher und Caroline Schlatter)
- Psychotherapie als Bildungsprozess am Beispiel der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien (Bernd Rieken)
Weitere Informationen sowie Zusammenfassungen der einzelnen Artikel finden Sie auf der Internetseite zu diesem Heft beim Asanger Verlag. Dort können Sie das Heft auch bestellen.
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