Literatur

Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin (ZPPM)

Heft 1/2008, Themenschwerpunkt: Abwehrmechanismen gegen die Kenntnisnahme psychischer Traumatisierung

In diesem Heft findet sich ein Artikel von Kurt und Reiner Mosetter mit dem zum Thema "Der Körper als Bühne und szenische Macht". Darin geht es um die örperlichkeit seelischer Phänomene: Psychotraumatische Symptombilder sind nahezu in jedem Einzelfall sehr vielfältig und vielschichtig. Dies lässt eine entsprechende Komplexität und Vernetztheit der sie tragenden neurobiologischen Korrelate vermuten.

Als Leistungen werden diese Symptombilder nicht unabhängig voneinander erbracht, sondern sie zeigen auf der neurologischen Ebene integrative Gemeinsamkeiten. Als Symptombilder stellen sie sichtbare Momente der Gesamtdynamik einer aktiven, situierten und nicht-pathologischen Auseinandersetzung des Betroffenen und seines Organismus mit seiner Umwelt dar. Sehr viele Symptome sind dabei mit der Körperlichkeit und der Motorik des Psychotraumas assoziiert.

Nach einer kurzen Symptomsichtung und -übersicht soll in einem ersten Abschnitt der Körper als ein neurobiologischer Ausgangspunkt unserer Handlungen dargestellt werden. Diese neurobiologische Darstellung findet Ihr Pendant im Bereich der Biosemiotik und dem Modell des Situationskreises: Das traumatische Durchbrechen des Situationskreises entspricht einer unterbrochenen Handlung.

Vor dem Hintergrund der körperlichen Dynamik psychotraumatischer Belastungen und Reaktionen wird anschließend das sogenannte behavioral inhibiting system (BIS) erörtert. In ihm finden wir ein neuroanatomisches Korrelat, das der Zwischensphäre (der Bedeutungserteilung und der Bedeutungsverwertung) im Modell des Situationskreises entspricht.

Abschließend wird eine therapeutische Interventionslinie vorgestellt, die auf verschiedenen Aspekten eines therapeutischen Mismatch basiert. Hervorgehoben werden sollen aufmerksamkeits-motivierende und dialektische Hintergründe der Myoreflextherapie.

Die ZPPM ist eine Fachzeitschrift, die neueste Erkenntnisse und Forschungen aus dem Bereich der Psychotraumatologie vorstellt und diskutiert. Diese Ausgabe enthält Artikel zu folgenden Themen:

  • Traumatische Belastungen: Der Körper als Bühne und szenische Macht (Kurt Mosetter und Reiner Mosetter)
  • Stufen der Abwehr im Integrationsprozess traumatischer Erfahrungen (Rosmarie Barwinski)
  • Trauma und die Absolutheit des Gewissens (Léon Wurmser)
  • Die Darstellung von Opfern und Tätern von Gewaltverbrechen in öffentlichen Medien (Christiane Eichenberg und Sandra Ebert)
  • Beschneidung als Geschlechtertrauma Menschenrechtliche und psychoanalytische Aspekte der Genital-Beschneidung von Frauen (Senta Möller und Heinrich Deserno)
  • Psychodramatische Gruppentherapie bei traumatisierten Migrantinnen – neue Ergebnisse einer Evaluationsstudie (Walter Renner, Maria Lind und Klaus Ottomeyer)

Weitere Informationen sowie Zusammenfassungen der einzelnen Artikel finden Sie auf der Internetseite zu diesem Heft beim Asanger Verlag. Dort können Sie das Heft auch bestellen. Diese Ausgabe der ZPPM kostet 7,50 €.

Die ZPPM erscheint vierteljährlich zum Quartalsende bei

Asanger Verlag GmbH
Bödldorf 3
D-84178 Kröning
Tel. 08744-7262
Fax 08744-967755
E-Mail: verlag@asanger.de

 
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